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Haus zu den Fünf Ringen wurde eingeweiht

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Geschäftsführer der GO! Wolfgang Jansen, Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Vorsitzender des Heimatsvereins Franz van Beek und Dr. Stephan Mann, Fachbereichsleiter Kultur und Integration eröffnen feierlich das Haus zu den Fünf Ringen (Foto: Kathrin Lamers)

Am letzten Samstag, den 03. August, wurde das Haus zu den Fünf Ringen feierlich eingeweiht. Die Stadt Goch freut sich über den erfolgreichen Abschluss der Sanierungsarbeiten und die Eröffnung der Heimatwerkstatt im Haus zu den fünf Ringen. Die Maßnahme wurde mit Fördermitteln aus dem Landesprogramm „Heimatzeugnis“ mitfinanziert. Das Haus zu den fünf Ringen beherbergt nun den Heimatverein Goch e.V., die KulTOURbühne, das Stadtarchiv, Besprechungs- und Büroräume sowie Nebenräume wie WC und Teeküche. Das Projekt umfasst eine Gesamtnutzfläche von ca. 400 m² und eine Bruttogeschossfläche von 850 m².

Nach anfänglichen Verzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie konnten die Bauarbeiten am Haus zu den fünf Ringen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 beginnen. Allgemeine Preissteigerungen, unter anderem bedingt durch den Ukrainekrieg, sowie die im Planungsprozess festgelegten denkmalschutzrechtlichen Anforderungen führten zu einer Erhöhung der Baukosten.

Diese belaufen sich auf ca. 2,7 Millionen Euro. Zusätzlich wurden 88.000 Euro für die Archivanlage und ca. 45.000 Euro für die Einrichtung durch die Stadt aufgewendet. Der Heimatverein Goch e.V. konnte vorwiegend durch die Unterstützung der Johann-Klein-Stiftung und der NRW-Stiftung bisher rund 50.000 € in die Einrichtung und technische Ausstattung ihrer Heimatwerkstatt investieren. Der Anteil der Baukosten für Baufirmen aus Goch beträgt 1,7 Millionen Euro (ca. 60%). Die Baumaßnahme wurde mit 1.056.800 Euro, die 80 % der damals kalkulierten Baukosten ausmachten, vom Land NRW gefördert.

Nach Bereitstellung der Haushaltsmittel erfolgt die Vergabe des Architekturauftrages im Juni 2019 an die Planungsgemeinschaft Völling Wrede. Weitere beteiligte Planer waren für die Gewerke Brandschutz: Hagen Ingenieur Kleve, Statik: Ingenieurbüro Blömer Goch, Heizung, Lüftung und Sanitär: Ingenieurbüro Gembler Goch und Elektro: PBJ Jansen.

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Haus zu den Fünf Ringen (Foto: Kathrin Lamers)

Zu Beginn der Maßnahmen wurden bei archäologischen Arbeiten zwei Goldmünzen aus dem 15. Jahrhundert entdeckt, die seinerzeit als sogenannte Bauopfer dargebracht wurden. Während der Bauphase war ein hoher Abstimmungsbedarf mit der Baudenkmalpflege notwendig, insbesondere bezüglich des Putzfensters im zweiten Obergeschoss. Auch die Bodendenkmalpflege war stark involviert, da die neue statische Konstruktion in den Boden eingreift. Die Außenhülle wurde bereits im Jahr 2006 saniert. Besondere Merkmale des Projekts sind der Einbau eines Aufzugs, ein Treppenhaus in Ortbeton auf Pfahlgründungen und Kastenfenster für die thermische Hülle.

Seit dem 01.07.2024 sind der Ticketverkauf für die Gocher Kulturveranstaltungen und die Tourist Info der Stadt Goch im knapp 500 Jahre alten ehemaligen Patrizierhaus untergebracht. Die KulTOURbühne Goch plant, organisiert und präsentiert ein vielseitiges und breit gefächertes Kulturprogramm für die Gocher Bürgerinnen und Bürger. Von KaffeeKonzerten über Autorenlesungen hin zu Theaterstücken werden abwechslungsreiche Veranstaltungen angeboten, die Unterhaltung und Inspiration bereithalten.

Auch das Stadtarchiv ist in das Haus zu den fünf Ringen umgezogen. Hier werden Akten der Stadtverwaltung, Personenstandsurkunden, Zeitungen und Fotografien gesammelt und archiviert. Diese Quellen bieten einen umfassenden Einblick in die Gocher Geschichte und spiegeln das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Stadt wider. Daher ist das Stadtarchiv eine wertvolle Anlaufstelle für Ahnenforscher, Heimatkundler sowie für Personen, die aus schulischen, beruflichen oder persönlichen Gründen interessiert sind.  

Weiterhin hat der Heimatverein Goch e.V. die Möglichkeit erhalten, die zweite Etage des Hauses zu den fünf Ringen zu beziehen und zu nutzen. Anstatt eines herkömmlichen Heimatmuseums betreibt der Verein eine vorwiegend digitale Heimatwerkstatt als Begegnungs-, Arbeits- und Ausstellungsraum. Interessierte können hier an drei großen Monitoren und einem Großbildschirm die Geschichte der Stadt Goch oder des Klosters Graefenthal interaktiv erleben oder an echten Werkbänken Modelle des Steintors basteln.

Die Heimatwerkstatt verfolgt unter anderem das Ziel der Förderung und Bewahrung der Heimatpflege und –geschichte. Auch Themen wie der Denkmal- und Naturschutz finden Einzug in die Arbeit des Vereins. Die Heimatwerkstatt ist offen für die Arbeit Interessierter in den Arbeitskreisen des Heimatvereins. Mitglieder eines Arbeitskreises müssen nicht Mitglied des Heimatvereins sein und ihre Mitgliedschaft kann sowohl langfristig als auch projektbezogen sein. (kl)

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