Hotel am Kastell wird zur Flüchtlingsunterkunft
Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Kämmerin und Beigeordnete Bettina Gansen, die Fachbereichsleiter Wolfgang Peiter (Bauen & Ordnung) und Dr. Stephan Mann (Kultur & Integration) sowie der Betriebsleiter des Vermögensbetriebes der Stadt Goch haben heute die Presse über die aktuelle Situation geflüchteter Menschen in Goch informiert. Aktuell müssen knapp 600 Geflüchtete in den kommunalen Unterbringungseinrichtungen beherbergt werden. Damit befindet sich die Stadt Goch an der Grenze ihrer derzeitigen Aufnahmekapazität.
24 Unterkünfte sind derzeit in Nutzung, dabei handelt es sich zumeist um Wohnungen oder Wohnhäuser. Die größten Einrichtungen sind das ehemalige Hildegardishaus sowie die Tennishalle an der Marienwasserstraße. Alleine in diesen beiden Einrichtungen sind aktuell 230 Menschen untergebracht. „Wir haben es in der Vergangenheit geschafft, öffentliche Infrastruktur nicht in Anspruch zu nehmen. Wir fürchten, dass das jetzt anders wird“, sagt Bürgermeister Ulrich Knickrehm. Denn eins ist sicher: Die Flüchtlingszahlen werden weiter steigen. „Wir haben keine Planungssicherheit, nicht mal eine Planungsahnung. Wir können nicht sagen, wie viele Flüchtlinge wir in ein paar Monaten haben werden“, so der Bürgermeister weiter.
Stadt erwirbt Hotel am Kastell und bereitet sich auf Nutzung von Turnhallen vor
Die Stadt Gochs muss sich auf weitere Flüchtlingszuweisungen vorbereiten. Die hierfür zuständige Bezirksregierung Arnsberg hat erklärt, die Zuweisungen bis zum Dezember auszusetzen, damit die Stadt Goch entsprechende Maßnahmen zur Unterbringung der Menschen einleiten kann. Eine dieser Maßnahmen ist der Ankauf des Hotel am Kastell an der Kastellstraße. Das Objekt stand zum Verkauf und wird nun durch die Stadt Goch erworben. Die Finanzierung ist aufgrund des Verwendungszweckes zu 0 Prozent Zinsen möglich. Hier können voraussichtlich ab Januar bis zu 60 Personen temporär untergebracht werden.
Sollte dies nicht ausreichen, muss die Stadt Goch womöglich zusätzlich Unterkünfte in öffentlichen Gebäuden einrichten. Zunächst ist hier an die Turnhalle der ehemaligen St. Martin Hauptschule in Pfalzdorf gedacht. Bei weiterem Bedarf wäre die Turnhalle in Nierswalde als Unterbringungsmöglichkeit vorgesehen. Beide Hallen würden jedoch nur dann in Anspruch genommen werden, wenn es aktuell keine andere Möglichkeit mehr gibt.
Die Stadt Goch prüft zudem derzeit eine Nutzungsmöglichkeit der leerstehenden Wohnhäuser an der Moyländer Straße. Sie sind in Besitz des Bundes, sollen jedoch für die Unterbringung zur Verfügung gestellt werden. Hier muss jedoch zunächst ermittelt werden, welcher baulichen Maßnahmen notwendig und in welchem Zeitraum sie zu erbringen wären. (tm)