Voraussichtlich ab dem 14. November 2023 beginnt der Geologische Dienst NRW mit Bodenuntersuchungen im Kreis Kleve. Hierzu wird die sogenannte Vibrationsseismik eingesetzt. Das bedeutet, Messfahrzeuge fahren auf einer vordefinierten Route und senden über eine Rüttelplatte Schallwellen in den Boden. Die Reflektionen werden von an der Fahrtroute temporär installierten Mikrofonen wieder aufgefangen und später ausgewertet. Mit dieser Technik können Bodenschichten bis zu einer Tiefe von 4 Kilometern per Ultraschallbild dargestellt werden. Man hofft auf diesem Weg, Heißwasserschichten zu finden, die für Geothermie-Vorhaben, sprich die Bereitstellung von Erdwärme, genutzt werden können.

Streckenverläufe südlich des Gocher Stadtkerns

Bislang wurden Geothermie-Untersuchungen in Münster und im Rheinland durchgeführt. Jetzt ist der Niederrhein zwischen Goch und Süchteln das Untersuchungsgebiet. Zwei der insgesamt drei geplanten Streckenverläufe beginnen südlich von Goch: Einer startet südlich der Autobahnausfahrt Goch-Kleve und führt dann über Gaesdonck, Hülm und Oberhelsum weiter Richtung Weeze. Ein weiterer Streckenverlauf, der Gocher Stadtgebiet betrifft, startet südlich des Hülmer Deiches kurz vor der Landesgrenze, führt dann über den Hülmer Deich, die Hülmer Straße und die Knappheide in Richtung B9, quert diese und verläuft dann weiter in Richtung Uedem.

Die Messkolonne besteht aus mehreren Fahrzeugen und bewegt sich nur langsam. Im unmittelbaren Umfeld der Messungen sind die Vibrationen durch die Rüttelplatte der sogenannten Vibro-Trucks deutlich zu spüren. Es ist mit Verkehrsbehinderungen entlang der Messstrecke zu rechnen. Wann genau sich die Messkolonne auf Gocher Stadtgebiet befindet und wann die Arbeiten abgeschlossen sein sollen, hat der Geologische Dienst nicht mitgeteilt.