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Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Goch zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel

Das Wohl der Kinder im Blick behalten

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2023 neigt sich dem Ende. Ein Jahr voller Krisen, Krieg, Gewalt und Auseinandersetzungen liegt hinter uns. Vielen Menschen macht es Angst, dass das, was gestern noch unumstößlich, sicher und verlässlich erschien, heute ins Wanken zu geraten scheint. Die Energiekrise gefolgt von der Finanzkrise, leere Kassen bei Bund, Ländern und Kommunen, das macht vielen Menschen Sorgen. 

Und: Noch immer ist Krieg in der Ukraine und auch im Nahen Osten ist der Konflikt nach dem Terror der Hamas leider längst nicht beendet. Millionen von Menschen fliehen vor Krieg, Verfolgung und Hunger in die Staaten der Europäischen Union und damit auch in unser Land und in unsere Stadt. Das ist eine große Herausforderung für uns alle. Aber: Wir sind ein starkes Land und eine starke Gemeinschaft. Wir sollten zuversichtlich in die Zukunft blicken und nicht dem Credo der Medien folgen, für die nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten zu sein scheinen. Bewahren Sie sich den Blick für das Gute, Schöne und das, was in unserem Land allen Unkenrufen zum Trotz erreicht wird.

Bürgerbegehren: Es zählen die objektiven Fakten

In Goch bewegt derzeit ein Bürgerbegehren die Gemüter. An zahlreichen Stellen liegen Unterschriftslisten aus, mit denen für das Bürgerbegehren unter dem Titel #Schule bleibt! um Unterschriften geworben wird. Tatsächlich geht es um den Teilstandort Kessel der Niers-Kendel-Schule, der nach einem Ratsbeschluss vom 15. Juni 2023 geschlossen werden soll. Kesseler Bürgerinnen und Bürger sorgen sich deshalb um das dörfliche Zusammenleben und die dörfliche Gemeinschaft und haben das Bürgerbegehren initiiert. Ich finde es gut, wenn sich Bürgerinnen und Bürger für ihr Dorf und für ihre dörflichen Belange einsetzen und auch die Mühe nicht scheuen, ein Bürgerbegehren auf den Weg zu bringen.

Wichtig ist mir allerdings, dass diejenigen, die das Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift unterstützen wollen auch alle objektiven Fakten kennen. Denn der Rat hat seine Entscheidung zur Konzentration der Niers-Kendel-Schule auf künftig einen Standort in Asperden nicht nicht ohne Grund gefällt. Denn der Rat trägt die Verantwortung für eine solide, zukunftsorientierte Planung aller unserer Schulen. Und er trägt die Verantwortung für eine bestmögliche Beschulung aller unserer Kinder.

Ab dem Jahr 2029 hat jedes Grundschulkind einen gesetzlichen Anspruch auf eine 8-stündige Betreuung. Das ist eine drastische Erweiterung der Betreuungssituation, die einen deutlich größeren Schulraum verlangt. Und wir müssen schon heute planen, was im Jahr 2029 fertig sein soll. Zudem wird die Niers-Kendel-Schule künftig dreizügig statt bislang zweizügig sein, auch das bringt einen größeren Platzbedarf mit sich. Dies berücksichtigend hat der Rat der Stadt Goch mit großer Mehrheit und nach ausführlichen Beratungen seine Entscheidung gefällt. Ziel des Beschlusses ist, in Asperden einen Schulbau zu errichten, der den räumlichen, aber auch pädagogischen Anforderungen der Zukunft gerecht wird. Dies entspricht dem Wunsch der Schulpflegschaft und basiert auf der Empfehlung der zuständigen Schulrätin des Kreises Kleve.

Gemeinsam an der Zukunft arbeiten

Damit hat der Rat der Stadt den Interessen der Schule und der Kinder den Vorrang gegeben und nicht denjenigen, die zur Dorfbelebung „ihre“ Schule behalten wollen, obwohl nicht einmal die Hälfte der Kinder der Niers-Kendel-Schule aus Kessel kommt. Ich möchte an dieser Stelle die Initiatoren und Unterstützer des Bürgerbegehrens nochmals einladen, gemeinsam an einer Folgenutzung des Kesseler Schulgebäudes zu arbeiten. Was in Hommersum und Hülm so gut funktioniert, kann doch auch in Kessel klappen. Ich bin mir dessen jedenfalls sicher, wenn nur der Wille da ist.

Die Niers-Kendel-Schule ist eine Schule, die mehrere Gocher Ortsteile bedient, dies wird sich durch die Vergrößerung auf eine Dreizügigkeit noch weiter verstärken. Kinder der Niers-Kendel-Schule werden aus Asperden, Hassum, Hommersum und Nierswalde kommen und auch aus Kessel. So ist der Beschluss des Rates, die Schule künftig an einem Standort zu führen keine „verwaltungsorientierte“ Entscheidung, wie behauptet wird, sondern eine vorausschauende Entscheidung, die sich an den Bedürfnissen von Kindern, Lehrern und Erziehern orientiert. Anderer Auffassung zu sein, ist legitim. Aber zu einem fairen Umgang gehört am Ende ebenso, die Meinung derjenigen Bürgerinnen und Bürger zu respektieren, die sich aus sachlichen Gründen gegen eine Unterschrift für das Bürgerbegehren entscheiden. Zum Wohl der Kinder.

Ich wünsche Ihnen allen ein schönes, geruhsames und friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr.

Ihr Bürgermeister


Ulrich Knickrehm

(tm)

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