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Wohn- und Geschäftshaus

Ansicht des Baudenkmals mit der Lfd.-Nr. 48

Bei dem 1902 über rechteckigem Grundriss und mit rückwärtigem Anbau errichteten Wohn- und Geschäftshaus mit beidseitiger Anschlussbebauung handelt es sich um einen zweigeschossigen, dreiachsigen Backsteinbau mit Mansarddach.
Das Ladenlokal im Erdgeschoss diente ursprünglich dem Backwarenverkauf, während sich im Erdgeschoss des rückwärtigen Anbaues die Backstube befand.
Die straßenseitige Gebäudefront wird gerahmt von der Vertikale betonenden Lisenen, denen ein Sockel- und kräftiges Traufgesims eine horizontale Gliederung entgegensetzen.
Die rechteckigen Öffnungen des Erdgeschosses (Schaufenster und Eingangsnische) sind gerahmt von Gewänden mit Vorhangbögen und Stuckdekor in den Stürzen. Das Türblatt des Eingangs in der rechten Außenachse ist erneuert. Die rechteckigen Fensteröffnungen des Obergeschosses werden eingefasst von Gewänden mit Ohrung, haben Sohlbänke und Stuckdekor über den Stürzen. Der mittig angeordnete, zweiseitig gebrochene Fenstererker ist mit einer geschweiften Haube gedeckt. Alle Öffnungen haben originale Fensterrahmen.
Ein rundbogig anschließendes, in neobarocken Formen gehaltenes Zwerchhaus mit Halbkreisfenster sprengt in der Achse des Fenstererkers das profilierte Traufgesims. Die beidseitig des Zwerchhauses liegenden Gauben mit Satteldächern sind original mit Fensterrahmen enthalten. In den Wohnräumen sind die originalen Stuckdecken erhalten, die vor einigen Jahren restauriert wurden. Zum Gebäude gehörig ist außerdem die Backstube mit Ofenanlage, wie sie zur Zeit des Bäckereibetriebes in Benutzung gewesen ist.
Das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus Brückenstrasse 27 ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, da es als typisches um die Jahrhundertwende errichtetes Gebäude eine bestimmte historische und architekturhistorische Epoche dokumentiert.
Es ist bedeutend für die Stadt Goch, da ihm als Teil einer relativ geschlossenen erhaltenen Zeilenbebauung mit straßenraumprägendem Charakter eine städtebauliche Funktion zukommt. Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche, besonders architektur- und ortshistorische Gründe vor.
Das Gebäude stellt als zeittypische, einer historischen Formensprache verpflichteten Architektur ein anschauliches Beispiel für den Wohn-Geschäftsbau des frühen 20. Jahrhunderts dar und verweist mit der noch original erhaltenen Ofenanlage auf die ehemalige Nutzung als Bäckerei. Das nahezu unverändert erhaltene Gebäude bildet im Kontext mit der benachbarten Bebauung Brückenstrasse 15, 17, 19, 29, 31, 33, 10 bis 16, 22 und 24 ein unverzichtbares, straßenbildprägendes Element und hat architektonischen Zeugniswert für die stadterweiternden Maßnahmen, die in Goch um die Jahrhundertwende im Zuge der sich intensivierenden Industrialisierung und steigenden wirtschaftlichen Prosperität notwendig geworden waren.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das Objekt nach § 2 Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen bedeutend ist für die Geschichte der Menschen und für die Stadt Goch. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche, besonders architektur-, ortshistorische und städtebauliche Gründe vor.

Details des Denkmals

Adresse Brückenstraße 27, 47 574 Goch
Laufende Nummer 48
Eingetragen am

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