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Wohnhaus

Es handelt sich um ein traufenständiges Wohnhaus.
Das Gebäude stammt aus dem 2. Viertel des 19. Jahrhunderts. Es ist ein klassizistischer, kubischer Baukörper, in der Flucht der Mühlenstraße an der Ecke zur Jakobstraße. Zweigeschossiges, verputztes Wohnhaus mit Walmdach ohne Dacheinschnitte, klare Gliederung der Straßenfassade, 5 Achsen, mittiger Eingang, hochrechteckige Fenster, originale Holzstock-Türeinfassung mit zugehörigem, spitzbogig dekoriertem Oberlicht und erneuertem Türblatt mit alten Beschlägen. Hochrechteckige, zweiflügelige Fenster mit Oberlicht; die Fenster im Erdgeschoss wurden nach 1930 mit vergrößertem Oberlicht und unter Weglassung der Sprossenteilung erneuert. Die ursprünglich im Erdgeschoss mit einer Putzquaderung und einer erhabenen Türeinfassung mit auf Rollwerkkonsolen gestützter Verdachung dekorierte Fassade wurde im Rahmen der Beseitigung der Kriegsschäden nach 1960 mit dem Rest des Gebäudes einheitlich rau verputzt und sämtliche Fenster mit unter Blechkästen vorgesetzten hölzernen Rollladen versehen.

Im Hausinneren ist die originale Raumstruktur vollständig erhalten; der zentrale Flur mit altem Platten-Bodenbelag; Treppenanlage aus den sechziger Jahren mit vertikal gekerbtem Antrittspfosten und gedrechselten Balusterstäben; ältere Türen, teilweise mit Glasfüllungen.
Der wohl originale, mit Holznägeln verzapfte Weichholz-Dachstuhl wurde bei der Beseitigung der Kriegsbeschädigungen (nach 1960) unter Weglassung des straßenseitigen Dachhäuschens mit neuen Weichholzsparren versehen und mit Tonpfannen neu eingedeckt. Im Dachraum befinden sich zwei in Ihrer Erhaltung höchst seltene, symmetrische, spitzbogig gezogene Schornsteinpaare.

Der einzügige, mit einer Flachtonne gewölbte Keller wurde (wahrscheinlich ebenfalls bei den Baumaßnahmen in den sechziger Jahren) über einen vor die rückwärtige Fassade gelegenen Außenzugang neu erschlossen.

Der zugehörige, wohl jüngere, rechtwinklige Anbau an der Rückseite ist nach Aussage des zuständigen Referenten der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege, Herrn Doktor Stürmer, aufgrund seines schlechten Bauzustandes nicht erhaltungsfähig und daher kein Bestandteil des Baudenkmals.

Der rückwärtige, früher zum Teil bebaute und heute als Garten genutzte, aus mehreren Einzelparzellen bestehende Freiraum ist ebenfalls kein Bestandteil des Denkmals.

Das Gebäude ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, weil es mit seiner originalen Substanz in anschaulicher Weise die Lebens- und Wohnformen im kleinstädtischen Bereich dokumentiert. Es ist bedeutend für die Orts- und Siedlungsgeschichte der Stadt Goch, weil es als eines der letzten erhaltenen historischen Gebäude an der Hauptdurchgangsstrasse die im frühen 19. Jahrhundert beginnende, von städtischem Anspruch geprägte Ortserweiterung dokumentiert.

Für die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes liegen wissenschaftliche, besonders städtebauliche Gründe vor, weil dieses als unverzichtbarer Bestandteil des Siedlungskonzeptes den historischen Straßenraum markiert und mit seiner originalen Kubatur und seinen originalen Proportionen in städtebaulicher Hinsicht eine maßstabbildende Größe darstellt.

Zudem sind hier vorhandene bauhistorische Elemente, wie zum Beispiel der originale Dachstuhl und die beiden spitzbogig gezogenen Kaminanlagen aufgrund ihres Alters und ihrer Seltenheit für die architekturgeschichtliche Forschung und Lehre äußerst wertvoll und unverzichtbar.

Details des Denkmals

Adresse Mühlenstraße 53, 47 574 Goch
Laufende Nummer 98
Eingetragen am

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