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Wohnhaus

Darstellung der wesentlichen charakteristischen Eigenschaften:

1897 im Zuge der Errichtung eines neuen Blocks aus acht traufständigen Wohn- bzw. Wohn-/Geschäftshäusern erbautes Wohnhaus. Die Fassade zur Brückenstraße ist verputzt, dreigeschossig zu drei Achsen, mit Satteldach und einem mittleren Zwerchhaus mit Doppelfenster und rundem Oberem Abschluss. Das Erdgeschoss zeigt eine plastisch aufgeputzte Quaderung, Fensteröffnungen und der in der rechten Achse eingenischte Eingang sind rundbogig geschlossen. Ein profiliertes Gurtgesims trennt die Geschosse; das erste Obergeschoss ist mit aufwendigen Stuckschmuckformen und einem Balkon mit schmiedeeisernem Gitter in der rechten Eingangsachse als Hauptgeschoss („Beletage") ausgezeichnet. Die Fensteröffnungen werden gerahmt von Pilasterformen mit Kompositkapitellen (ionisch-korinthisch) und Verdachungen mit gesprengtem Rundbogen. Die Fensterrahmungen im 2. Obergeschoss sind etwas schlichter profiliert, an den Ecken des Geschosses ist noch die ursprüngliche Eckquaderung erhalten.

Zur Rückseite hin ist der Baukörper unverputzt backsteinsichtig, das Hinterhaus besitzt zur Niers hin eine qualitätvolle Erweiterung / Modernisierung wohl aus den 1920er/50er Jahren, mit großen liegenden Fenstern. Hier und straßenseitig in den Fenstern des 1. Obergeschoss eine Buntverglasung.

Die originale hölzerne zweiflügelige Eingangstür mit Oberlicht ist erhalten, innen außerdem hölzernes bauzeitliches Treppenhaus, bauzeitliche Türanlagen teilweise, bauzeitliche Ornamentfliesen im Flurbereich des Erdgeschosses.

Denkmalwertbegründung:

Bedeutung für Städte und Siedlungen (Stadt Goch)

Das Wohnhaus Brückenstr. 10 ist bedeutend für Goch als Bestandteil eines stadtbildprägenden gründerzeitlichen Blocks von acht traufständigen, bis auf Nr. 22 dreigeschossigen Wohn- bzw. Wohn-/Geschäftshäusern (Brückenstr. 8-22), die 1897 einheitlich als eine Baumaßnahme im Stadtzentrum durch den Bauherrn Peter Anton van Acken (1842-1911, Vater des bekannten Prälaten Rüttger Johannes van Acken) errichtet wurden. Bis auf das kriegszerstörte Eckhaus Nr. 8 und die erneuerte, heute viergeschossige Nr. 18 ist der Baublock noch vollständig erhalten, was in der durch den Krieg stark getroffenen Gocher Innenstadt eine seltene Ausnahme darstellt. Die erhaltenen Gebäude dieses Blocks sind daher bedeutend für die Geschichte von Goch als Zeugnis insbesondere der Wachstumsphase der „Gründerzeit" vor dem Ersten Weltkrieg und darüber hinaus als typische, den Stadtraum nach zwei Seiten, zur Brückenstraße und rückwärtig zu Niers / Niersgraben hin, positiv prägende Architektur.

Städtebauliche Gründe für ein öffentliches Interesse an Erhaltung und Nutzung

Von hoher städtebaulicher Bedeutung ist die Lage an einer der innerstädtischen Haupt- und Geschäftsstraßen Gochs, die noch ein erkennbar historisches Gepräge hat.

Als durchgehende Verbindung der Vorstadt mit dem Ortskern über die Niersinsel hinweg einschließlich Überbrückung der beiden Niersarme (alte Niers und Mühlengraben) ist die Brückenstraße eine typische Stadterweiterungsstraße der Zeit um 1900, die auch heute noch eine hohe Dichte an ursprünglicher, unmittelbar straßenbegleitender Bebauung aus ihrer „Anfangszeit" enthält. Das Haus Nr. 10 ist dabei zudem Bestandteil eines noch weitgehend geschlossen erhaltenen Blocks gleichzeitig errichteter Häuser, die einen sehr ansprechenden, auf ihre Umgebung positiv wirkenden Blickfang darstellen. Es ist unverzichtbarer Bestandteil des Straßenraumes und erhaltenswert aus ortsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen. Aus denkmalpflegerischer Sicht außerdem zu beachten ist auch die hohe stadträumliche Wirkung der zur Niers hin gerichteten Rückseiten der Häuser dieses Blocks.

Wissenschaftliche Gründe für ein öffentliches Interesse an Erhaltung und Nutzung

Von wissenschaftlicher, hier ortsgeschichtlicher Bedeutung ist das Gebäude als gut erhaltenes, anschauliches Zeugnis des Bauens und Wohnens in Goch um 1900. Diese Zeit ist von besonderer Wichtigkeit für die Ortsgeschichte, da es sich um eine Wachstumsphase mit entsprechend großen städtebaulichen Maßnahmen und Entwicklungen handelte, die das Stadtgebiet nachdrücklich geprägt haben.

Lageplan / Schutzumfang:

 

 

Details des Denkmals

Adresse Brückenstraße 10, 47574 Goch
Laufende Nummer 105
Eingetragen am

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