Der Stadtrat hat die Weichen für eine umfassende Umgestaltung der Gocher Innenstadt gestellt. Einstimmig wurde der Beschluss gefasst, dass die Verwaltung Planungen für die Umgestaltung des Marktplatzes, des Klosterplatzes sowie des Platzes vor dem Steintor auf Basis der Ergebnisse eines vorgelagerten Werkstattverfahrens entwickeln soll. Diese Ergebnisse stellte Professor Thomas Fenner, Geschäftsführer des Landschaftsarchitekturunternehmens studio grüngrau aus Düsseldorf vor. Er hat das Werkstattverfahren geleitet, an dem Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung mitgearbeitet haben.

Kern der Überlegungen ist, auf Parkflächen für Autos zu verzichten um die zentralen Plätze in der Stadt (Marktplatz, Klosterplatz und der Platz vor dem Steintor – Steintorplatz) umgestalten zu können. Dies ist möglich, weil es in der Innenstadt Parkflächen in ausreichender Anzahl gibt. Das hat die Parkraumanalyse ergeben. Der Markt soll demnach komplett autofrei und deutlich grüner werden. Möglich wären zum Beispiel zwei Baumreihen, die den Markt umschließen. Mit einer lichten Höhe von 4,5 Metern könnten unter ihnen Stände oder ähnliches aufgebaut werden. Spielmöglichkeiten für Kinder, eine Grünfläche und Wasserfontainen könnten installiert werden. Der Wochenmarkt und weitere Veranstaltungen wären mit diesem Planungsansatz dort weiterhin möglich.

Für den Klosterplatz schlägt das Werkstattverfahren den Wegfall eines Großteils der Parkplätze vor. Der linke Teil des Platzes könnte bebaut werden, 52 Parkmöglichkeiten blieben im rechten Teil übrig.  Auch dieser Platz soll deutlich grüner werden.

Für den Bereich am Steintor gehen die Vorüberlegungen von einer kompletten Verkehrsberuhigung aus. Autos dürften dort nicht mehr fahren. Die Verkehrsführung für die Herzogenstraße, die Steinstraße und einen Teil der Bahnhofstraße müsste geändert werden. Mit diesen Regelungen könnte dort ein Platz entstehen, der zum Beispiel für Außengastronomie interessant ist.

Bei allen vorgestellten Ideen handelt es sich um Diskussionsgrundlagen für die weitergehende, konkrete Planung. Diese wird die Verwaltung nun im Rahmen des ISEK weiter verfolgen. Der erste konkrete Schritt jedoch zu einer umfangreichen Neugestaltung unter anderem mit einem autofreien Marktplatz ist gemacht. (tm)